Camino de Santiago
Teil 1

Vom Entschluss den Jakobsweg zu Pilgern bis zum ersten Schritt vergingen gerade mal 8 Tage. Wie es dazu kam und was alles auf mich zukommen sollte war zu diesem Zeitpunkt für mich noch nicht zu erahnen, doch eines wahr gewiss, es sollte mein komplettes Leben auf den Kopfstellen.

Vorgeschichte

Nun erstmal zu den Anfängen, wieso ich eigentlich meinen Weg gegangen bin. Eigentlich war 2018 noch alles bestens bei mir, so dachte ich es zumindest. Ich hatte eine tolle Familie, 3 wundervolle Kinder, ich war gerade seit Ende 2016 mit meiner Ehefrau dabei ein Geschäft im Tourismusbereich aufzubauen, was sich besser entwickelte als geplant, der Zuspruch und das Feedback war überwältigend.

Es gab nur einen kleinen Punkt der mir zu schaffen machte, seit der Geburt meines Jüngsten Nachwuchses, hatte sich zwischen mir und meiner Ehefrau die körperliche Nähe fast auf Null zurück entwickelt. Worauf wir 2018 eine externe Hilfe zu Rat zogen.

Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich alles bereits in eine Richtung, woran ich in meinen kühnsten Träumen nie gedacht hätte. (1)

Es entwickelte sich so, dass Anfang Januar 2019 meine Ehefrau meinte, sie könne so nicht mehr und sie brauche Abstand sie möchte die Scheidung, das war für mich im ersten Moment als würde alles zusammenbrechen. Ich bin darauf hin erst mal eine Runde durch den Wald gegangen, um einen klaren Kopf zu bekommen. Auf dem Weg kam mir Gedanken wie, das kann es doch nicht gewesen sein, was ist schiefgelaufen, gibt es noch eine Chance?!

„Ich wusste es nicht!“

Doch dann wie aus heiterem Himmel kam mir „der“ Gedanke, ich gehe den Jakobsweg, so kann ich Dinge für mich verarbeiten die auch in mir ungeklärt waren und meine Ehefrau hätte so etwas Abstand zu mir/uns und es könnte vielleicht helfen, dass wir wieder zueinander finden.

Mit diesem Gedanken ging ich zurück zu meiner Ehefrau und habe es mit ihr besprochen, es schien als würden ihre Augen Hoffnung ausstrahlen und auch ihre Worte waren sehr vielversprechend.

Also gut nun wahr es beschlossen, ich gehe den Jakobsweg! Aber STOP ich gehe nicht einfach den Jakobsweg „NEIN“ ich werde den Weg direkt an der Haustür starten und zu Fuß los gehen vom Herzen des Schwarzwaldes nach Santiago de Compostela rund 1800km, dann noch nach Fisterra und Muxia und danach wieder zurück. So war der Plan.

Startdatum der Reise, sollte der 10.01.2019 sein ein Tag nach dem Geburtstag des Mittleren und sollte bis spätestens 09.07.2019 einem Tag vor dem Geburtstag der Jüngsten gehen.

Vorbereitung

Nach dem jetzt fest stand, dass ich den Jakobsweg gehe und am 10.01.2019 starte, blieben mir 8 Tage, um alles zu organisieren, mich auszurüsten und schlau zu machen was auf mich zukommt.

Da ich ja den ganzen Weg hin und zurück von zuhause aus gehen wollte, war es für mich klar ich brauche hier Profis, die mir helfen mich vernünftig auszurüsten. So schaute ich nach einem Outdoor und Trekking Geschäft bei dem ich gut beraten bin. Durch Internet entdeckte ich ein paar Geschäfte bei denen ich angerufen hatte um mich vorab zu informieren. Letztendlich führte mich meine Suche nach Reutlingen ins Tramper Haus, welches ich wärmstens empfehlen kann. Die Beratung am Telefon war für mich der ausschlaggebende Grund weswegen ich noch am gleichen Tag die ca. 1,5 Std. fahrt auf mich nahm und 1 Std. vor Geschäftsschluss in Reutlingen beim Tramper Haus ankam. Trotz der wenigen Zeit nahm sich ein Mitarbeiter die Zeit und beriet mich Vorort als hätten wir noch den ganzen Tag Zeit. Er hatte sogar schon etwas hergerichtet was passen könnte für mich anhand meiner Angaben vom Telefonat.

An diesem Punkt möchte ich gerne David danken für seine Top Beratung

Als kleiner Bonus bekam ich noch ein handgeschriebener Zettel von ihm mit Tipps, die er mir mit auf den Weg gab. Tipps an was ich auf jeden Fall denken soll, wo ich unbedingt vorbeischauen sollte.

Gut ausgerüstet und mit einem guten Gefühl, fuhr ich dann wieder zurück nach Hause

In den darauffolgenden Tagen bis zu meinem Start, befasste ich mich intensiv mit dem Camino Frances. Durch soziale Netzwerke und YouTube konnte noch viele offene Fragen beantwortet werden. Habe mir zahlreiche Videos angeschaut, viele Berichte gelesen und auch einige Fragen gestellt, um mich etwas darauf vorzubereiten und vor allem meine Angst, ja Angst etwas zu besänftigen. Eigentlich bin ich nicht so ein ängstlicher Mensch kann auch nicht beschreiben woher sie kam, aber sie war da und nun musste ich lernen damit umzugehen. Vermutlich war dies schon der erste Punkt auf meinem Weg, den ich überwinden musste. Ich vermute heute rückblickend, dass es die Angst vor dem noch Unbekannten war, anders kann und konnte ich es mir nicht erklären.

(1) näher gehe ich in einem extra Blog und in meinem Buch, an dem ich gerade schreibe, ein.



Mein Weg zu mir,
wie ich nach dem Jakobsweg mein Leben veränderte.

Seit meinem ersten Jakobsweg im Januar 2019 hat sich bei mir und in mir sehr viel getan. Wie schon viele vor mir, die den Jakobsweg gegangen sind kann auch ich von der Veränderung in mir und meinem veränderten Blickwinkel während des und vor allem nach dem Jakobsweg etliches Berichten. Hier in meinem Blog möchte ich Euch näherbringen wer ich war und wer ich jetzt bin. Was ich veränderte und was noch alles ansteht zur Veränderung.

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